Weißenkirchen ist ein malerischer Marktflecken im Herzen der Wachau. Schon um 1900 wußten die Gäste die Ursprünglichkeit des Ortes der 206 m Seehöhe liegt, zu schätzen. Noch heute zeugen die steilen Stiegen und engen Gasse von den Anfängen des Ortes. Um 955 wurden die höher gelegenen Ortsteile mit der Wehrkirche, einer Fluchtburg und der sogenannten Scheib´n befestigt. „Auf der Burg“ wie der Häuserring seit jeher benannt wird, will aber heute keiner mehr die Gäste unseres schönes Donau-Tals abhalten, im Gegenteil. In verträumten Innenhöfen wartet der eine oder andere gemütliche Heurige.
Geschichte von Weißenkirchen in der Wachau
Der ursprüngliche Namen von Weißenkirchen in der Wachau, war Lychtenkirchen – wegen der Kirche aus hellem Stein. Bereits um 1250 bekam „Wachowe ze der Weissen Chirchen“ das Marktwappen, eine weisse Kirche auf blauen Grund, verliehen. Um dies in natura zu sehen, muß man nur an einem der vielen Sonnentagen in der Wachau den Blick auf die Kirche richten. Die zum Großteil noch erhaltene Wehranlage des Gotteshaus, zählt zu einer der bedeutendsten Kirchenbefestigungen des Landes Niederösterreich. Hier befindet sich auch eine der ältesten noch aktiven Schulen des Landes. Nahezu jedes der Häuser in Weißenkirchen hat einen Namen und kann eine interessante Geschichte erzählen. Wie in der Toskana, gibt es auch hier die sogenannten Geschlechtertürme, nur nicht so auffällig.
Zur Marktgemeinde an der Donau gehören auch St. Michael, Wösendorf und Joching.
St. Michael – die Urkirche der Wachau
Um 800 errichtete Karl der Große hier bereits ein Michalsheiligtum. Bereits im Jahre 987 gab es die erste urkundliche Erwähnung. Die imposanten Wehrkirche von St. Michael fällt jedem Wachau – Reisenden ins Auge, welche ein Teil der gut erhaltenen Wehranlage ist. Die berühmten sieben Hasen des Kirchensdaches, geben ihr Geheimnis nicht preis. Ob es sich, wie es im Volksmund heißt, wirklich um sieben Hasen die das Tauwetter verschlafen haben handelt, kann heute keiner mehr sagen. Die Originale befinden sich im Weinstadtmuseum der Stadt Krems.
Die Kirche steht auf einer teilweise künstlich angelegten Terrasse an der Wachaustraße. Seit Fertigstellung der zwischen 1954 und 1958 gebauten Donauuferstraße wird der Rundturm als Aussichtsturm verwendet. Er ist mit Sgraffito Darstellungen der Geschichte des Donautales von Rudolf Pleban ausgestattet.
Zimmer für Fronleichnam in der Wachau
Den Ursprung hat das Dorf in einer steinzeitlichen Siedlung. Wösendorf wurde urkundlich 1163 erstmals erwähnt. Den Ort prägen mehrere ehemalige Lesehöfe von Klöstern, herausragend ist hierbei der Florianihof, der Lesehof des Stiftes St. Florian, der im 15. Jahrhundert errichtet und im 17. und 18. Jahrhundert erweitert wurde.
Um 1790 wurde die spätbarocke Pfarrkirche erbaut und weist Deckenmalereien in Medaillonform von A. Mayer auf. Die Altarbilder stammen vom bekannten “Kremser Schmidt” – Martin Johann Schmidt.
Das spätmittelalterliche Aussehen der Höfe von Wösendorf wird von den jetztigen Besitzern liebevoll erhalten. Fronleichman – selten erlebt man den Wachauer Winzerort festlicher. Die Straßen sind dick mit frischem Gras bestreut, an den Hauswänden lehnen Birkenäste, Hausaltäre die mit Blumen und Kerzen geschmückt sind, säumen den Weg der Gläubigen. Die Frauen und Mädchen schlüpfen in ihre Festtagstracht aus Brokat und je nach Familienstand werden an diesem Tag die bekannte Goldhaube oder die etwas schlichtere Mädchenhaube getragen. Die Männer und Buben ziehen an Festtagen wie diesen die feschen Kalmuckjacken an und tragen auf den schwarzen Hüten die berühmte Steinfeder.
Joching – die Wiege des Rieslings
Joching in der Wachau – ein reizendes Winzerdörfchen in der Gemeinde Weissenkirchen ist untrennbar mit einem der berühmtesten Wachauer verbunden. Josef Jamek, dem Pionier der „modernen“ Weinkultur ist viel zu verdanken. Unter anderem setzte er sich ein, dass aus dem Herzstück der Donau der Schwerverkehr verbannt wurde und dass das landschaftliche Juwel nicht von einem Kraftwerk verschandelt wird.